THOMAS ETZ ÜBER EXKLUSIVEN TEE UND WINSTON CHURCHILL

Wenn man deine Vita ansieht, bist du vor allem Investor, Shareholder und hilfst Start Ups auf die Beine. Wie passt Skeisan als Tee-Brand rein? Woher kommt die Begeisterung für Tee?

Das ist eigentlich die logische Konsequenz aus nunmehr 30 Jahren Unternehmertum, wo ich hauptsächlich Dienstleistungen für andere erbracht habe. Es ist einfach spannend, aus einer Leidenschaft heraus selber ein eigenes Produkt zu entwickeln. Die Leidenschaft für Tee war immer da, hat aber bei mir im Alltag gar nicht stattgefunden, weil es keinen Tee gab, der mir 100% gefallen hätte. Weder geschmacklich, noch in der Form seiner Darreichung. Ich habe persönlich ein sehr großes Qualitätsbewusstsein und daraufhin entschieden, einen eigenen Tee zu entwickeln, den ich gerne trinken und in meine Küche stellen würde. Einfach den besten Tee, der sich von den anderen Tees auf dem Markt komplett unterscheidet.

Durch deine Expertise im Bereich Wirtschaft und Unternehmensführung war die Markenentwicklung an sich sicher keine große Herausforderung, aber hast du dich dann buchstäblich in die Teeküche gestellt und eigenhändig Tees gemischt?

Ich habe 20 Jahre lang Markenentwicklung gemacht. Ich habe mich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt: was macht eine Marke aus und wie muss man eine Marke an sich erst mal aufbauen, damit sie Wirkung entfaltet. Mein Spezialgebiet war die Inszenierung einer Marke im Raum, also nicht nur reines Markendesign, sondern wirklich emotionale Kopplung im Raum. Als ich einen Tee-Sommelier kennengelernt habe, war es relativ naheliegend, ihm meine Ideen und Vorstellungen zu erläutern. Er fand meine Ideen cool und wir haben losgelegt. Insgesamt haben wir mit dem damaligen Gründungsteam 250 Teesorten probiert, haben 50 ausgewählt und schlussendlich 36 Teevarianten kreiert. Davon haben wir 14 auf den Markt gebracht, die teilweise vollkommen anders aufgesetzt sind, was z. B. die Themen Textur und Aromatisierung anbelangt.

Gibt es bei euch im Sortiment einen Tee wo du sagst, genau der ist es?

Ganz ehrlich, die Tees die jetzt entwickelt und auf den Markt gebracht wurden, sind alle Lieblingstees unseres Teams. Jeder für sich, egal ob Darjeeeling, Herbal-Tea, grüne Tees oder ein Oolong, jeder einzelne ist ganz besonders. Selbst unser Darjeeling.
Eigentlich ist ein Darjeeling ein sehr breitgefächerter Tee. Der Erntezeitpunkt, also First oder Second Flush, sagt etwas über die Qualität aus. Noch wichtiger ist aber die Lage des Anbaugebiets, der Winkel der Sonneneinstrahlung, wie lange die Pflanzen beschattet werden, bevor geerntet wird. Wir haben einen großartigen Lagen-Darjeeling.
Wenn du mich fragst, welchen ich am meisten trinke, würde ich sagen: Unseren Darjeeling und den Rooibos Tee.

Lass uns mal über den Black Tie Tea No. Churchill sprechen. Was macht den eigentlich so besonders?

Der Churchill Tee ist dahingehend besonders, da die Fermentierung im Grunde über einer Rauchhaube erfolgt. Dort finden Prozesse statt, die man nicht wirklich kontrollieren kann und dabei entstehen auch gerne torfige und rauchige Noten, die schnell in verbrannte Röstmuster umschlagen können. Man kennt das auch aus der Whiskeybrennerei. Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des Black Tie Tees war wirklich einen Tee zu finden, der gut trinkbar ist, maximale Volumität im Bouquet hat und sich mit einer Zigarre verträgt, den eine Zigarre deckt die Aromaknospen bei uns stark ab. Also ein Tee, der nicht mit der Zigarre konkurriert sondern eine Balance herstellt. Wir haben 22 verschiedene Varianten gemischt und in einer Räuchertrommel geräuchert, bis wir das optimale Ergebnis erreicht haben. Ich habe mich sehr gefreut, als ich von Black Tie die Rückmeldung bekommen habe, dass sie unseren Tee mit zehn oder 15 anderen Tees verglichen haben und unserer mit Abstand der beste war. Insbesondere, weil ich da auch sehr viel persönliches Herzblut in die Entwicklung gesteckt habe. Ich wollte nicht einfach den Churchill nachbauen oder einkaufen, sondern ich wollte diesen Tee so gestalten, dass er zu Black Tie passt und wirklich eine Besonderheit ist.

Der Tee wächst in China in einem besonderen Anbaugebiet, der Provinz Fuijan und wird ebenfalls in China geräuchert und verfeinert. Du hast also quasi deine Verarbeitungswünsche nach China geschickt?

Genau! Winston Churchill war ja bekennender Zigarrenliebhaber und hat zu seinen Zigarren gerne Rauchtee getrunken. In der Recherche bin ich auf seine Teevorlieben gestoßen und dachte mir, daraus kann man was machen. Wir haben mit dem Sommelier natürlich erstmal bestehende Tees analysiert. Das hat in keiner Weise unseren Geschmack getroffen. Dann haben wir begonnen, mit Oolong und einer Mischung aus grünem Tee zu experimentieren. Die Geschmacksnote sollte so sein, dass sie sich quasi selber konserviert und trinkbar wird, auch für jemanden, der vielleicht einen Whisky dazu trinkt. Diese Balance zu bilden war eigentlich die Herausforderung.

Wie funktioniert die Verprobung der Teemuster? Worauf kommt es an?

Ich definiere den Anlass und gewisse Aromanoten und mein Teesommelier entwickelt einen Vorschlag. Dann geht es an das empirische Ausprobieren. Man muss wirklich ganz viel probieren. Es werden unterschiedliche Aufgusszeiten gestestet, um zu sehen, wie sich der Tee entwickelt. Wenn man ihn drei bis fünf Minuten ziehen lässt, passiert eigentlich am meisten und man kann prüfen, was mit den Bitterstoffen passiert, wie sich das Blatt entfaltet. Gibt es z. B. eine Überlagerung von gewissen Aromen, kann bei Räucherkomponenten schnell eine sehr lakritzige Note entstehen, die andere Dinge überlagert. Das muss man dann ausbalancieren.

Was begeistert dich an Black Tie, dass du mit Skeisan Partner geworden bist?

Ganz klar die Idee, dass Freunde ein Netzwerk bilden, das auf Genuss, Qualitätsbewusstsein und gegenseitiger Unterstützung basiert. Als mir die Idee der Black Tie Collection vorgestellt wurde, habe ich sofort zugesagt. In meinen 30 Jahren Unternehmertum habe ich selbst die Stärke von Netzwerken erlebt, wenn sich Menschen verbinden, die das gleiches Wertegerüst, gleiche Vorstellungen haben, Visionen teilen und eine gemeinsame Leidenschaft für gewisse Dinge haben.

Siehst du dich selber als Black Tie Gesellschaftsmitglied oder als jemand, der immer wieder seine Kontaktpunkte hat, aber ansonsten nicht in dieser Gesellschaft an sich verankert ist?

Aus heutiger Sicht ist es ganz klar so, dass ich mich diesem Thema sehr verbunden fühle. Ich fühle mich noch nicht als Mitglied, es liegt aber auch ein Stück weit an mir, weil ich einfach überhaupt nicht der Mitgliedstyp bin. Mir ist es vor allem wichtig, dass die inhaltlichen Themen, die Verbindung, im Vordergrund stehen. Ich kann mir aber auf jeden Fall vorstellen, dass das Thema Black Tie bei mir noch mehr Raum bekommt. Gerne auch, um mich einzubringen, um Dinge voranzutreiben, was z. B. die Markenkommunikation anbelangt. Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung von Social Media ist es vielleicht für eine Marke in Zukunft interessant, sich zu digitalisieren. Das sind die Zukunftsthemen, mit denen ich mich sehr stark auseinandersetze und ich denke, ich kann auch ein guter Sparringspartner sein.

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IT'S TEATIME BABY

Als junger Offizier entdeckte Sir Winston Churchill während des kubanischen Unabhängigkeitskrieges im Jahr 1895 in Havanna seine Liebe zum Rauchtee und den großformatigen Zigarren. Er verfeinerte in den Folgejahren die Rezeptur des Tees, bis er seine persönliche Mischung gefunden hatte. Black Tie und Skeisan haben sich nun gemeinsam auf Churchills Spuren begeben und in der Provinz Fujian an der chinesischen Südostküste den besten Rauchtee gefunden. Dort werden die Schwarzteeblätter nach alter Tradition in Bambuskörben über Pinien- oder Kiefernholz geröstet, bis sie ihr angenehm rauchiges Aroma bekommen. Der Black Tie Tea No.1 ist der perfekte Begleiter für eine gute Zigarre, ist aber auch solo oder mit einer Praline eine Offenbarung. Einige Aficionados erinnert das Geschmackserlebnis sogar an einen guten, über Jahre gereiften Whiskey.